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Vereine und Moscheen

Die große Anzahl der Moscheen und die zahlreichen Mitglieder der islamischen Dachverbände unterstreichen die Zentralität beziehungsweise Wichtigkeit der religiösen Einrichtungen für muslimische Migranten. Deshalb können beim Thema Integrationsförderung diese Institutionen nicht ignoriert werden.

Moscheen sind eben keine rein sakralen Einrichtungen, sondern haben parallel zum Integrationsprozess eine profane Funktion angenommen. Sie sind Versammlungsstätten, in denen neben den täglichen Gottesdiensten verschiedene soziale Aktivitäten stattfinden.Zwar stand bei der Entstehung diverser islamischer Vereinigungen die Einrichtung von Gebetsräumen im Vordergrund, mit der Zeit aber entwickelten sich diese zu multifunktionalen Zentren. Neben den fünf täglichen Pflichtgebeten werden in diesen Vereinigungen auch regelmäßig Sprachkurse sowie Unterstützung bei Hausaufgaben angeboten. Zudem wird wöchentlich von den SeelsorgerInnen Koranunterricht erteilt, woran sich sehr oft auch Frauen beteiligen. Manche dieser Vereinigungen sind als zielgruppenspezifische Organisationen anzusehen. Sie richten sich beispielsweise speziell an Studenten, Frauen und Jugendliche oder betreiben verschiedene Bildungs-, Sozial- und Hilfswerke. Auch Kindergärten werden von verschiedenen islamischen Vereinigungen betrieben, in denen ausgebildete Kinderpädagoginnen tätig sind. 

Verschiedene Forschungsergebnisse zur Religiosität muslimischer Jugendlicher belegen, dass der Islam für diese Jugendlichen einen identitätsstiftenden Charakter hat und in ihrem Alltag eine wichtige Rolle spielt (Gensicke, 2002; Kelek, 2002). Im Gegensatz zur ersten Migrantengeneration findet jedoch – im Zuge einer kritischen Auseinandersetzung – eine selektive Aneignung von Normen und Werten statt. Die Frage, ob der Integrationsprozess weiter erfolgreich verlaufen kann, ist von internen und externen Faktoren (etwa den Ressourcen der Moscheen, dem Grad der gesellschaftlichen Öffnung, der Symbolik) abhängig. Zu den internen Faktoren gehört insbesondere die Rolle des Imam, der einen entscheidenden Einfluss auf die Gemeinde hat. Seine pädagogische und theologische Qualifikation sowie seine gesellschaftliche Stellung in der Gemeinde werden diesen Prozess in Zukunft wesentlich mitbestimmen (Kalisch, 2005, 47ff.). Daher sind seine Rolle und sein Einfluss in den Moscheegemeinden besonders zu analysieren.

Mehr dazu:www.islam-landkarte.at

 

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